Ohrenentzündung beim Hund

Eine weit verbreitete Erkrankung beim Hund ist die Entzündung des äußeren Gehörgangs, von den meisten Hundehaltern häufig einfach als Ohrenentzündung bezeichnet.

 

Welche Hunde neigen zu Ohrenentzündungen?

Vermehrte Neigung zu Erkrankungen des äußeren Gehörganges weisen Rassen bzw. Mischlinge aus Rassen auf, bei denen aufgrund von anatomischen Eigenarten, die körpereigene Sekretentfernung und/oder die Belüftung des Gehörgangs erschwert sind. Daher haben Hunde mit Stehohren sowie mit wenig behaarten, relativ gut durchlüfteten Ohren seltener Ohrenprobleme.

Hingegen nimmt die Neigung zu Ohrenentzündung bei Hunden mit langen, stark behaarten und deutlich geknickten Ohren (Hängeohren) zu. Hierbei kann sich die Situation durch einen tiefen Ohransatz wie z. B. beim Cocker Spaniel noch verschärfen. Deutlich erhöht ist das Risiko auch bei Hunden, die eine starke Behaarung im äußeren Gehörgang zeigen (wie z. B. einige Terrierrassen, Schnauzer und Pudel) oder von Natur aus einen sehr engen Gehörgang haben (wie z. B. Berner Sennenhunde, Neufundländer und Bernhardiner).

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Wie erkenne ich eine Ohrenentzündung?

Eine Ohrenentzündung beim Hund macht sich anfänglich in der Regel durch vermehrtes Kopfschütteln, Reiben bzw. Kratzen der Ohren, auffälliges Rutschen mit den Ohren auf dem Boden und durch veränderten Ohrgeruch bemerkbar.
Im Anschluss an dieses Anfangsstadium, das häufig unbemerkt bleibt, kommen zu dieser Symptomatik noch eine vermehrte Absonderung von Ohrenschmalz (Cerumen) bzw. Ohrenausfluss, verstärkter Juckreiz sowie eine deutliche Schmerzhaftigkeit hinzu.

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Wie erkenne ich die Schwere einer Ohrenentzündung?

Die im nachfolgenden aufgeführten Phasen einer Ohrenentzündung sollen eine Hilfe zur Erkennung der Schwere der vorliegenden Erkrankung sein. Der Zeitpunkt, wann ein Tiermediziner eingeschaltet werden sollte, kann zwar nicht pauschal festgelegt werden, sollte aber spätestens ab der 3. Phase erfolgen.

1. Phase einer Ohrenentzündung

Symptome: leichte Erwärmung der Ohren, vermehrtes Kratzen bzw. Reiben der Ohren, leicht veränderter Ohrgeruch, in der Regel noch kein Ausfluss bzw. kein vermehrtes Ohrensekret. Angezeigt ist hier eine intensive tägliche Ohrpflege mindestens für eine Woche. Wenn die Symptomatik sich in dieser Zeit verbessert bzw. verschwindet, langsam die Abstände zwischen den Ohrreinigungen verlängern und gegebenenfalls bei einer wöchentlichen Anwendung bleiben.

2. Phase einer Ohrenentzündung

Symptome: typisches schwarzbräunliches, unangenehm riechendes Sekret, vermehrtes bis häufiges Schütteln des Kopfes und Reiben der Ohren.
Nicht alle Ohrenentzündungen in diesem Stadium sind schmerzhaft und werden deshalb von vielen Haltern tatsächlich übersehen. Darum sollte man in regelmäßigen Abständen einen Blick in die Ohren werfen und auf schwarzbräunliches, unangenehm riechendes Sekret achten.
Manche Hunde zeigen aber auch schon in dieser Phase deutliche Symptome, die aufgrund der Schmerzhaftigkeit und des Juckreizes der Ohren relativ heftig werden können.
Hier ist 1 x täglich eine Routineohrpflege angezeigt, bis die Symptomatik besser wird. Danach langsam die Abstände zwischen den Ohrreinigungen vergrößern und auch nach Besserung der Symptomatik regelmäßig eine Routineohrpflege 1-2 x pro Woche durchführen.

3. Phase einer Ohrenentzündung

Symptome: eitrig-schmieriger bis blutiger Ausfluss aus den Ohren, große Schmerzhaftigkeit, heftiges Schütteln, Kratzen und Reiben, unter Umständen wird der Kopf schief gehalten. Hier ist die Entzündung dann oft bereits auf das Mittelohr geschlagen.
Der Hund verweigert in der Regel aufgrund der Schmerzhaftigkeit jegliche Säuberung bzw. Berührung durch den Halter und unterlässt in vielen Fällen sogar das Reiben bzw. Kratzen. Unter Umständen kann es infolge der Hochgradigkeit der entzündlichen Prozesse und der eingesiedelten Erreger zu einem Loch (Perforation) des Trommelfells und so zum Übergreifen der Entzündung auf Mittel- und Innenohr kommen.
Hier ist 2 x täglich eine Routineohrpflege angezeigt, bis die Symptomatik besser wird.
Danach langsam die Abstände zwischen den Ohrreinigungen verlängern und auch nach Besserung der Symptomatik regelmäßig eine Routineohrpflege 2-3 x pro Woche durchführen.

4. Phase einer Ohrenentzündung

Symptome: Zusätzlich zu den schon vorhandenen Symptomen kann es zu enormen Verdickungen bzw. tumorähnlichen Veränderungen der Falten der Ohrmuschel bzw. des äußeren Gehörgangs kommen. Dies führt naturgemäß zu einer weiteren Verengung des Gehörgangs, so dass sowohl Pflege als auch eine Belüftung der Ohren erheblich erschwert bzw. unmöglich werden. Heutzutage wird in den meisten dieser Fälle auf eine Therapie mittels Operation zurückgegriffen, um rein mechanisch eine Belüftung des äußeren Gehörgangs wieder möglich zu machen.
Hier ist 2 x täglich eine Routineohrpflege angezeigt, bis die Symptomatik besser wird.
Danach langsam die Abstände zwischen den Ohrreinigungen verlängern und auch nach Besserung der Symptomatik regelmäßig eine Routineohrpflege 2-3 x pro Woche durchführen.

Ausführliche Informationen zur Routinepflege und therapiebegleitende Pflege sowie zu natürlich wirksamen Ohrpflege finden Sie hier (Link zu www.marengo.de)

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Wie äußert sich eine chronische Ohrenentzündung?

Die chronische Ohrenentzündung ist unter Hunden weit verbreitet. Sie entsteht durch eine nicht ausgeheilte, akute Ohrenentzündung und äußert sich meistens mit den gleichen Symptomen. Diese sind dann permanent vorhanden oder treten in regelmäßigen Abständen immer wieder auf – oft mit relativ akuter Symptomatik.

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Welche Ursachen sind verantwortlich für Ohrenentzündungen?

Die Entzündung des äußeren Gehörganges ist eine Erkrankung, die weniger durch bestimmte Erreger als vielmehr durch eine Vielzahl an begünstigenden Faktoren (siehe oben) ausgelöst wird. Erreger wie Hefen, Staphylokokken, Streptokokken, Pseudomonas, Proteus etc. siedeln sich in der Regel erst sekundär im Zuge von Störungen des Ohrmilieus bzw. Entzündungsprozessen an.

Nierenfunktionsstörungen

Die chinesische Akupunkturlehre besagt u. a., dass die „Ohren der Ausgang der Nieren" sind. Dies bedeutet, dass man von dem gesundheitlichen Zustand der Ohren auf den der Nieren schließen kann. Und tatsächlich ist es auffallend, dass viele Hunde, die chronisch unter permanenten bzw. in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Problemen mit den Ohren leiden, häufig gleichzeitig Nierenfunktionsstörungen aufweisen. Darum kann in diesen Fällen die Durchführung einer Kräuter-Kur oder einer 3 monatigen Nierendiät sehr hilfreich sein.

Immunsystembelastungen–Allergien

Der äußere Gehörgang mit seiner inneren Haut nimmt auch innerhalb des Immunsystems einen wichtigen Platz ein. So äußern sich gerade bei Allergikern viele Reaktionen an den Ohren in Form von entzündlichen Prozessen. Auch hier sollte man die unterstützende Wirkung von Kräutern und einem allergenarmen Futter nutzen.

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Aktualisiert Februar 2020

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